Von jungen Müttern

Von jungen Müttern

Wie hatte ihr Baby das geschafft? In nur wenigen Wochen hatte es sein Mittagsschlafbedürfnis von 3 Stunden auf Null reduziert. Dabei ist ihr Bedürfnis nach einer Erholungspause zwischendurch noch gestiegen. Nichts hätte sie gegen einen kleinen Mittagsschlaf. Gern auch eine Stunde Tiefschlaf, oder eben nur 30 Minuten Dösen. Und so liegt sie in ihre Biberbettwäsche gekuschelt im Bett, den Kopf unter der Decke versteckt und versucht das Rascheln, Klappern und Quieken aus dem Kinderbettchen zu ignorieren.

Seit ihr Baby Mittags Brei bekommt, will es immer weniger Muttermilch. Aber ohne diesem leichten Ziehen an der Brustwarze, kann sie einfach nicht mehr einschlafen. Da hilft es auch nicht, dass ihr Mann sich bereit erklärt, dieses Part zu übernehmen. Immerhin hätten dann beide etwas davon. Erklärt er ihr verständnisvoll. Doch da legt sie schützend einen Arm um ihren Busen und mit dem anderen kickt sie ihren Mann etwas zu fest von sich weg. Er landet verwirrt neben dem Bett. Ihre Milchschänke hat sie tapfer verteidigt. Und so schlummert sie dann doch mit heldenhafter Zufriedenheit ein. Und sie schläft....schläft.....schläft.....War das das Baby? …..schläft....und schläft.

Als sie wieder aufwacht. Ist es so merkwürdig still. Wo ist ihr Mann? Wo ist das Baby!? O Gott O Gott, das Baby, entführt! Aber wer entführt ein Baby? Aus seinem Bett, wo doch gleich nebenan seine aufmerksame, zu allem bereite Mutter....schläft....mmm. Sie hätte es nicht tun dürfen. Einen Moment der Schwäche und zehn Monate der schwellenden Schwangerschaft, 8 Stunden wallende Wehe nebst stechenden Schmerzen der Geburt und die Monate die sie ihr kleines rosa Etwas in den Armen gehalten und umsorgt hatte, dahin, umsonst.... Wie grausam diese Welt. Doch da erwacht die Kämpferin. Nicht ohne mich! Mein Baby gehört zu mir! Jawohl. Ich werde es finden und zurück erobern.

Doch der Feldzug fällt in warme weiche Kissen und wird da vollends lautlos niedergeschlagen. Ihr Mann liegt im Wohnzimmer am Boden umhüllt von sämtlichen Kissen und Decken, die die Couch so liefern konnte, in seinem Arm schläft das Baby. Es nuckelt zufrieden an dem kleinen Finger seines Papas. Ach, da war ja noch wer, denkt sie. Ich bin nicht allein.